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Farewell Spit

Wow, was für ein toller Tag. Der Regen hat sich weitestgehend verzogen und ich mache mich zunächst auf in Richtung Abel Tasman Nationalpark. Die Fahrt an der Küste entlang ist schön und ich genieße die Einblicke, halte immer mal wieder am Strand und mache Fotos. Nach etwa 1 Stunde Fahrt kann ich eine Wanderung zu Wasserfällen machen, aber es ist ein weiter Weg und  so beschließe ich zunächst zu hören, ob mein Ausflug zum Farewell Spit heute stattfindet. Ein Anruf und es kommt eine positive Bestätigung. Hurra, das hört sich prima an. Also cancel ich die Wasserfälle, den dafür reicht die Zeit dann nicht. Ich gondel langsam zurück nach Takaka und bummel noch eine halbe Stunde durch dieses Flower Power Dörfchen. Lauter bunte junge Menschen, die nach einen Musikfestival hier noch einige Tage abhängen.

Dann fahre ich in den Norden nach Collingwood. Ich habe noch Zeit mir etwas Fisch zu besorgen, auf die Chips verzichte ich. Aber die Tour ist mit 6,5 Stunden angesetzt, da ist es schlau noch etwas zu essen. Der hochgebockte  Bus wartet schon und eine taffe Frau stellt sich als unsere Fahrerin Elaine vor. Ich habe als Einzelreisende den großen Vorteil, dass ich den Platz alleine vorne neben der Fahrerin ergattern kann. Damit kann ich auch Fotos beim Fahren machen. Zunächst geht es zum Cap Farewell Spit. Eine beeindruckende Felsformation mit einem Bogen. Und unten im Wasser tummeln sich Seals. Sie spielen in den mächtigen Wellen und tauchen bei zu viel Brandung einfach ab. So wie wir es eben auch machen. Dann fahren wir an den Strand. Hier geht es zunächst zum Ende der Landzunge, die durch mächtige Felsen begrenzt wird. Und hier liegen träge die Seals am Strand und lassen sich von uns begaffen. Wir können aus dem Bus aussteigen und bis auf wenige Meter herangehen. Sie lassen sich gar nicht stören und rackeln weiter im Sand oder auf den Felsen. Es ist zu schön.

 

Dann geht die Fahrt am Strand entlang zur Spitze mit dem Lighthouse. Hier muss Elaine etliche Washs, die vom Land kommen, durchfahren. Diese sind auf Grund des Regens der letzten Nacht besonders voll und tiefer als normal. Da herrscht eine ordentliche Strömung vom abfließenden Wasser. Aber sie meistert das mit Bravour. Einmal ist der Priel aber so tief, dass sie sogar aussteigt und den Fluss an verschiedenen Stellen durchschreitet und die Wassertiefe und die Fließgeschwindigkeit prüft. Dann geht es mit Schwung an der markierten Stelle durch. Das Wasser spritzt bis ins Auto. Die Fahrt dauert mehr als 1 Stunde, dann erreichen wir den Leuchtturm. Wieder liegen Seals herum und die Stimmung ist einmalig. Am Leuchtturm stehen einige Häuser aus früherer Zeit. In der einen hat sich die Firma, die die Touren anbietet, eingerichtet. Hier gibt es einen Kaffee und einen Muffin und eine Toilette. Außerdem ist eine nette Infowand über die Region zusammengestellt. Nach einer ¾ Stunde Pause geht es dann den gleichen Weg am Strand zurück. Die Sonne geht langsam unter und verfärbt den Himmel wieder spektakulär. Aber auch ein besonderes Phänomen können wir beobachten. Es entsteht ein Regenbogen, aber es regnet gar nicht. Über dem Meer ist nur ein Anfang zu sehen und erst denk man an eine Lichtreflexion der Sonne. Dann geht der Regenbogen über den ganzen Himmel. Es ist unbeschreiblich schön. Elaine ist ein Schatz und hält immer wieder für Fotos auch wenn der Bus dabei manchmal ganz schön im Sand einsinkt. Dann geht es nur noch mit vollem Tempo rückwärts wieder raus. Aber unsere Fahrerin beherrscht ihr Handwerk und so landen wir um 21.45 Uhr wieder wohlbehalten und voller Eindrücke in Collingwood. Ich muss dann noch eine halbe Stunde zurück nach Takaka fahren. Im Hostel darf ich mir zum Glück noch meine Nudeln vom Vortag warm machen. Normalerweise soll man die Küche nach 22 Uhr nicht mehr benutzen. So wird es heute richtig spät und ich schaffe es nur noch meine knapp 500 Bilder zu sichern. Aber ich bin so glücklich und voller traumhafter Eindrücke, ich könnte schreien vor Glück!