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Nelson im Regen

Der heutige Tag  startet mit Regen, in gleichmäßigen Bindfäden fällt er vom Himmel. Die Menschen hier sind froh, denn es ist viel zu trocken für die Jahreszeit. Und hier sind große Wein- und Obstanbaugebiete, da ist das Wasser von oben wichtig. Schließlich essen auch wir in Deutschland die guten Braeburn Äpfel und trinken den Wein. Die Neuseeländer sind immer ein wenig angepikst. Sie meinen, sie bekommen die B oder gar C Ware, die zu großen oder zu kleinen Früchte oder die verformten. Die perfekten Früchte hingegen werden ins Ausland verkauft. Das scheint bedingt zu stimmen, wenn man in den Supermarkt guckt. Aber trotzdem wird hier jeder Apfel geputzt, bevor er für den Verkauf ausgelegt wird. Und heute konnte ich beobachten, wie Mitarbeiter die Früchte durchsortiert haben und alle auch nur leicht angeschlagenen aussortiert haben. Also, die Ware, die ich im Supermarkt kaufe, ist immer sehr gut. Ich genieße das Obst, auch wenn vieles teuer ist. Aber zurzeit sind die Erdbeeren reif und da ist ein Schälchen schnell weggenascht.

Ich erledige am Vormittag einige Buchungen für die nächsten Tage. Ich bin von anderen Reisenden auf das Online Portal "Book me" aufmerksam gemacht worden und in der Tat kann man über das Portal manchmal günstige Schnäppchen machen. Ich buche eine Kajaktour, einen Ausritt und eine Wanderung am Fox Glacier. Für vieles bin ich mal wieder zu spät. Der nächste Regentag gehört mir und ich muss noch mal schauen, was ich noch machen will. Und dann schnell buchen.

Als ich im 12 Uhr endlich aufbreche, fahre ich nach Nelson in die Stadt. In einer Kirche ist eine Weihnachtsbaumausstellung. Also falls ihr noch Anregungen braucht...   Mir hat es manchmal den Atem verschlagen, so schräg sehen die Bäume in meinen Augen aus.

In der Kirche und in der Stadt stört der Regen weniger, da man immer wieder in die Geschäft huscht. Das habe ich hier noch gar nicht getan. Man wird überall sehr nett angesprochen und bekommt auch Tipps, bei der Konkurrenz einzukaufen, da findet man es vielleicht etwas günstiger. Ja, so sind sie die Neuseeländer: stets hilfsbereit und freundlich.

Nach einem Einkauf im Supermarkt reißt gegen 15 Uhr endlich der Himmel auf. Ich fahre nach Wakefield, um mir die älteste Kirche der Südinsel anzusehen. Leider komme ich nicht rein. Aber die Kirche ist von außen auch nett anzuschauen.

Dann möchte ich eine Wanderung zu den Whispered Fall machen. Aber der Weg mit dem Wagen zum Startpunkt der Wanderung  ist wieder kurvenreich und dauert lange. Als ich da ankomme, ist es 16.45 Uhr und ich habe das Gefühl ich bin am Ende der Welt. Zwar sind einige Fahrzeuge da, aber ich wandere alleine los. Doch für 2 Stunden (plus Fotozeit am Ort) habe ich keinen Mut. Es wird wieder wolkig und so kehre ich nach einer halben Stunde um und lasse es bei einer schönen Wanderung durch den Wald ohne die Falls gesehen zu haben. Ich muss schließlich diese kurvenreiche Bergstraße auch noch wieder zurück.

Zum Abschluss des Tages fahre ich noch nach Rabbit Island. Hier gibt es einen wunderschönen Strand und ich genieße ein erfrischendes Bad in der Tasmansee. Herrlich! Noch ein Strandspaziergang und die Seele in der untergehenden Sonne baumeln lassen. So fühlt sich alles richtig an.