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Wellington II

Der heutige Tag war das krasse Gegenteil von gestern. Ein lausig kalter Wind pustet mich durch und ich habe das erste Mal fast den ganzen Tag eine Jacke an. Der Himmel ist grau in grau und zeigt sich meist unfreundlich. Aber es bleibt trocken. Nach meinen morgentlichen Kämpfen mit dem Internet läuft es nun zum Glück wieder. Nach Toddys Standarttipp habe ich alle Kabel kurz gezogen und so alles neu gestartet.  

Ich bin heute zunächst zum Mount Viktoria gefahren, wo es einen tollen Outlook über die Stadt gibt. Wenn man hier durch die Stadt fährt und über sie hinüberblickt, kann man verstehen, warum sie immer wieder mit San Franzisko verglichen wird. Viele Hügel formen das Stadtbild, kleine , alte Häuser verschwinden unter Hochhäusern, die Bucht bestimmt das Leben. Alles ist heute in der Innenstadt sehr unbelebt, denn es ist ja Sonntag. Aber das Nationalmuseum von Neuseeland Te Papa ist dafür brechend voll. Viele flüchten wohl wie ich vor dem kalten Wind ins Warme. Das Museum ist kostenfrei, aber Parken muss man bezahlen. Im Museum gibt es Wissenswertes zum Land und den Menschen. Die Tiere und die Gefahren für diese besondere Vogelwelt werden dargestellt. Dann wird natürlich wieder viel über die Kultur und Geschichte der Maori und dieE inwanderung der Engländer gezeigt. Aber auch die Immigration aller anderen Kulturen wird dargestellt. Neuseeland ist ein Kessel Buntes und hat Menschen aus ganz vielen Ländern der Erde bei sich aufgenommen und integriert.

Ein anderer Bereich befasst sich mit den geologischen Erbe. es geht um Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunami. Alles ist gut und spannend aufbereitet. Ein Museum, das ich nur empfehlen kann. Aber nach 5 Stunden habe ich dann doch genug gesehen. Ich mache noch einen schönen Spaziergang an der Bayside entlang. Das alte Hafenviertel ist im Wandel. Museen, Galerien und Restaurants ziehen ein und alles ist schön gestaltet. In einer Ecke ist für heute Abend eine Bühne aufgebaut und die Musiker proben für ihr Konzert am Silvesterabend. Foodtrucks stehen bereit und die Menschen trotzen dem Wetter und sitzen draußen. Ich nehme jetzt die Atmosphäre auf, denn ich werde heute Nacht nicht in die Stadt fahren. Ich muss morgen früh aufstehen. Um 10 Uhr muss ich spätestens am Fährhafen sein, dann geht es auf die Südinsel. Hoffentlich bei weniger Wind als heute. Das wird sonst sicher eine ungemütliche Überfahrt. Und ich hoffe doch auf schöne Bilder auf der Fahrt durch den Marlborough Sound .

Zum Abschluss des Tages bin ich noch einmal zur Bergstation der Cable Car gefahren und habe dann die Bahn bergab und bergauf benutzt. So konnte ich kostenlos parken und außerdem habe ich die Talstation nicht gefunden. Die Fahrt ist ausgesprochen kurz und endet direkt in der Hauptgeschäftsstraße sehr versteckt in einem Hinterhaus. Bis auf ein kleines Schild gibt es  keinen Hinweis. Aber es ist trotzdem eine schöne Fahrt und bildet einen netten Abschluss meiner ersten zwei Tage in Wellington. 

In meiner Unterkunft ist die Vermieterin scheinbar kurz hier gewesen, aber jetzt habe ich die Wohnung wieder für mich alleine. Ich werde gleich kochen (Nudeln mit Ei, zweiter Tag) und dann etwas lesen. Vermutlich werde ich das erste Mal seit Jahren um Mitternacht bereits schlafen. Vielleicht weckt mich ja ein Feuerwerk, aber zurzeit ziehen die Wolken auf Augenhöhe vorbei, da ich auf einem Hügel wohne. Also euch allen Prosit Neujahr. Ich bin euch 12 Stunden voraus und denke dann morgen Mittag auf der Fähre an euch. Ich bin gespannt was 2018 bringt, vor allem erst einmal die nächsten zwei Monate.