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Wellington

Wie sehr habe ich mich auf diese Stadt und auch gerade auf meine Gastgeberin Emma gefreut. Aber hier geht irgendwie alles schief. Aber der Reihe nach.

In Palmerston habe ich mich nach einer guten Nacht und Frühstück verabschiedet und bin auf den Weg in den Süden gefahren. Es ist ein herrlicher Tag, die Sonne scheint vom Himmel, aber die Temperaturen halten sich in Grenzen. Es geht ein leichter Wind und als die Strecke nach gut der Hälfte der Fahrzeit wieder ans Meer kommt, fahre ich spontan für einen Morgenspaziergang an den Strand. In Te Horo Beach stehen viele Autos mit Trailern am Strand, in der Ferne kann ich die Boote ausmachen. Es ist Wochenende und da geht es raus zum Angeln. Aber auch sonst ist viel los. Hundebesitzer sind mit ihren Vierbeinern am Strand, Leute baden oder lesen am Strand. Ich laufe eine Stunde und lasse mir den Wind um die Nase streichen. Dabei beobachte ich die Seevögel und kann auf die vorgelagerte Insel Kapiti schauen. Es ist herrlich.

Im nächsten Ort, Papaparaumu Beach, halte ich auch noch einmal an, kaufe mir ein Eis und genieße es mit Blick über das Meer. Das Eis hier ist echt lecker und vor allem die Lieblingssorte aller Neuseeländer, Hockey Pockey, hat auch mich gleich begeistert. Es ist Milcheis mit Honig und kleinen karamellisierten Knusperkugeln.  

So gestärkt geht es auf die letzte Etappe nach Wellington. Hier ist alles wieder hügelig und diese Berge umschließen die Bay. Es ist wunderschön, vor allem mit der Sonne. Ich fahre erst einmal zu meiner Unterkunft, die ich alleine bewohne, da die Vermieterin nicht da ist.Mein Navi bringt mich nur so ungefähr an den Ort, den es sagt an einer Kreuzung, wo 5 Straßen (ohne Straßennamen) abgehen, Ziel erreicht. Ich orientiere mich über das Handy und meine nun zu wissen, wo ich hinmuss. Und Nr 15 finde ich auchh dort, aber keine Tür, die man mit Zahlenschloss öffnet. Ich schleiche überall herum, aber nicht. Schheiß Gefühl auf fremdem Grundstück. Dann frage ich eine Nachbarin, die zufällig auftaucht und mein Verdacht bestätigt sich: Hier bin ich falsch. Sie zeigt mir den richtigen Ort und zum Glück ist hier die Tür mit dem Codeschloss und der Code passt. Das Haus wirkt zunächst nett, aber die vielen Mängel kommen im Laufe der Zeit: kein Licht in der Stube, keine Nachtischlampe, da auch kein Nachttisch, kein Handtuch, alle Duschsachen sind leer. In der Küche fehlt alles kein Lappen, kein Geschirrspülmittel und kaum Geschirr. Im ganzen Haus ist kein Stuhl und das Internet geht aus nicht richtig. Die Handys kann ich verbinden, aber der Rechner will nicht. Heute Morgen fällt dann alles aus. Jetzt kann ich nicht mal Musik hören, Fernsehen ging gestern schon nicht. Und ich wache heute Morgen mit heftigen Kopfschmerzen auf. Na toll!

 

Gestern habe ich zunächst noch gar nicht viel bemerkt. Ich bin nach kurzer Pause mit einem Kaffee und einmal zum Klo gleich wieder los. Ich habe mir die Innenstadt mit dem Parlamentsgebäude angesehen und eine wunderschöne alte Kirche. Dann habe ich die Cable Car gesucht. Die habe ich auch gefunden, aber die Bergstation. Was soll´s, der Ausblick von hier oben ist klasse. Und auch der angrenzende Botanische Garten ist herrlich. Allerdings ist er am Hang angelegt und so heißt es wieder bergsteigen. Gegen 18.00 Uhr beschließe ich, dass ich meine Erkundigungen hier morgen fortsetze. Ich muss noch einkaufen und will dann kochen. Im New World, der leider gar nicht aus meinem Weg lag (hier muss ich noch üben, die Maps besser zu verstehen), finde ich alles.

Auf dem Rückweg lenkt mich das Navi dann in eine Baustelle, wo ich immer noch nicht weiß, ob das ein Firmengelände war oder eine ampelgeregelte Zufahrt zur Baustelle der Straße. Im Navi sah es sehr kurvenreich und in echt sehr steil aus. Da fahre ich besser nicht rein. Ich bin dann mit viel Kurverei wieder zurück und musste dann scheinbar einen großen Umweg fahren, aber das war eindeutig besser als der an der Weg, falls es denn überhaupt einer war.

Auch das Kochen gelingt, trotz der spärlichen Ausstattung. Abwaschen geht das mit dem Mittel für die Geschirrspülmaschine, das ist vorhanden. Mehr kann ich nicht tun. Aber es gibt keinen normalen Tisch zum Essen oder Arbeiten und als es dunkel wird finde ich für den Wohnbereich kein Licht. Immerhin im Treppenhaus und im Zimmer ist eine Deckenlampe. Das ist schon krass. Nachts merke ich dann, dass das Haus neben der Bahnstrecke liegt und auch der Fluglärm zieht genau über das Haus. Ich überlege ernsthaft, was ich nun mache. Ohne Internet und Musik ganz alleine ist es mehr als öde. Mal sehen ob ich die Vermieterin telefonisch erreiche. Ich will jetzt aber erst mal was von Wellington sehen.

Letzter Versuch gelungen: Das Internet geht wieder und diesmal auch auf dem Computer, hurra!