Der heutige Tag ist wieder ein Reisetag. Wir wollen weiter in den Norden nach Kaitaia. Noch in Paihia entdecken wir wieder ein Kreuzfahrtschiff in der Bay of Islands und die Stadt ist bereits um kurz nach 10 Uhr voll von Kreuzfahrttouristen. Wir sind froh, dass wir es die zwei Tage hier relativ ruhig und beschaulich hatten. Wir machen uns auf den Weg nach Kerikeri. In diesem Ort gibt es einige historische Häuser zu besichtigen. Das Kemp House gilt als das älteste Holzhaus des Landes. Hier wohnte ein bedeutender Missionar. Direkt nebenan liegt der Stone Store, das älteste Steinhaus des Landes. Es diente lange als Lagerhaus und beherbergt heute einen kleinen Andenkenladen.
Anschließend besuchen wir Rewa´s Village, den Nachbau eines Maoridorfes mit authentischen Materialien auf historischen Grund. Leider ist diese Anlage gar nicht gepflegt und vieles müsste dringend überarbeitet werden, da die verwendeten Naturmaterialien langsam verrotten. Sehr schade, aber das hat den Eintritt nicht gelohnt.
Viel schöner ist dagegen der Rainbow Wasserfall einige Kilometer weiter. Hier kann man sogar hinter den Wasserfall gehen, worauf wir aber verzichten, da es sehr rutschig ist. Wir sehen aber etliche Leute, die es erfolgreich versuchen. Man kann auch im Poolbassin schwimmen, wie uns einige Besucher zeigen. Wir genießen nur die rauschenden Wassermassen und die schöne Atmosphäre des Ortes.
Anschließend fahren wir nach Kaitaia. Wir machen einen kurzen Stopp für einen Kaffee bei einem der hier typischen kleinen Kioske direkt an der Straße, die meist von Maori betrieben werden.
Dann geht es zunächst durch eine Landschaft wie im Alpenvorland. Später fahren wir durch eine tropisch dicht bewaldete Schlucht zwischen Vulkankegeln. Die Straße windet sich in engen Serpentinen den Berg hinauf und hinunter. Wir haben das Gefühl, als seien wir auf einer Carrera-Rennbahn, weil die Straßen in den Kurven ganz schräg sind. Ein echt komisches Gefühl. Meist kann man nicht scheller als 45 km/h fahren. Die Straße nennt sich aber Highway 1.
Da wir sehr zeitig in Kaitaia sind, beschließen wir noch an einen Strand zu fahren. Eigentlich hatten wir geplant, eine ganz andere Strecke an der Küste entlang zu fahren, so dass wir am Strand vorbei gekommen wären. Aber das Navi hat uns anders geführt, was wir viel zu spät bemerkt haben. Aus dem "Mal eben zum Strand" werden fast 100 Kilometer, aber wir können noch an einem einsamen Strand spazieren gehen und die Füße ins Wasser halten. Ganz sanfte Wellen rollen an die Küste und das Wasser ist angenehm warm. Auf Baden habe ich heute aber keine Lust, denn es ist heute bedeckt und wenig einladend. Aber Muscheln sammeln und Seele baumeln lassen, geht immer.
Unsere Unterkunft ist heute in einem Farmhaus etwas außerhalb. Erst finden wir es nicht und sind schon unsicher, aber es entpuppt sich als wahrer Glücksgriff. Sehr sauber und komfortabel. Die Vermieterin kümmert sich noch um unseren morgigen Ausflug zum Cap Reinga, der leider nicht bestätigt war. Aber Kaitaia scheint ein Dorf zu sein und man kennt sich hier. So ist nach einem kurzen Anruf unserer Vermieterin für morgen alles gebucht. Super hilfsbereit, diese Kiwis. Wir freuen uns auf unseren morgigen Ausflug zum Cap Reinga.