Der heutige Tag war am Vormittag von ganz viel Geschichte des Landes geprägt. Wir haben die Waitangi Treaty Grounds besucht. Hier wurde 1840 der Vertrag mit dem Maorihäuptlingen geschlossen, der sie unter die Herrschaft der Krone von England gestellt hat. Eine Entscheidung, die bis heute zu Protesten seitens der Maori führt, denn ihnen war nicht klar, was der Begriff "Landverkauf" bedeutete. So haben die Engländer das Land verkauft und immer mehr Menschen aus England nach Neuseeland geholt.
Die Maori haben ihr Land verloren und fordern es zurück. Allerdings geht dies meist friedlich zu.
Auf dem Gelände konnte man neben einem interessanten Museum auch das größte Kriegskanu der Maori bewundern. 80 Ruderer und 150 Krieger finden hierin Platz. Am 6. Februar, dem Nationalfeiertag wird es jedes Jahr zu Wasser gelassen.
Auch ein Versammlungshaus konnte besichtigt werden. Die Maori haben dazu eine sehr ernste Vorführung ihrer Riten und Gebräuche gezeigt und uns in ihr Haus eingeladen. Eine sehr beeindruckende Vorführung von Tänzen und Liedern haben 3 Männer und 4 Frauen vorgeführt. Lachen war streng verboten, denn wenngleich die Grimassen für uns ungewohnt aussehen, sie doch in ihrer Kultur tief verankert und haben nichts Lächerliches an sich.
Am Nachmittag sind wir dann mit einer Fähre in das 20 Minuten entfernte Russell gefahren. Hier gibt es die älteste Kirche von Neuseeland. Außerdem sind wir auf den Flagstaff Hill (98 m über NN) gewandert. Bei den Steigungen hier war das eine echte Herausforderung. Aber beim Blick von oben hat sich jede Schweißperle gelohnt. Man hat schon das Gefühl, dem Paradies sehr nahe zu sein. Dazu heute wieder ein perfektes Wetter, Sonne, ab und zu eine Wolke, 25 ° und leichter Wind einfach herrlich. Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so. Wir genießen jedenfalls jeden Moment.
Nachtrag: Wir merken auch hier in diesem Sommerparadies, dass Weihnachten naht und es eines der wichtigsten Feste ist. Heute war der Weihnachtsmann mit Sonnenbrille, aber sonst in typischer Kleidung im Park und hat die Kinder mit Bonbons beschenkt und nach ihren Wünschen gefragt. Im Radio duddelt den ganzen Tag Weihnachtsmusik und alles ist weihnachtlich geschmückt. Allerdings sind alle Tannenbäume aus Plastik, stehen aber bereits jetzt in vielen Wohnstuben . Für uns ist es ein sehr unwirkliches Gefühl, Vorweihnachtszeit unter Palmen. Mal sehen, wie wir uns am heiligen Abend fühlen.